05 Jagdmeierhof mit Echterkamp
Der Meierhof (bekannt als Jagdmeierhof) in der Mitte Martfelds, oft als Söffker, Echterkamp oder Meierkamp bezeichnet, wurde erstmals im Jahr 1179 in Zusammenhang mit der Kapelle erwähnt. Der Ursprung des Hofes wird in der noch älteren karolingischen Zeit vermutet. Der Begriff "Meier" bezeichnet ursprünglich einen Amtsträger des adligen oder geistlichen Grundherrn zur Verwaltung des Grundbesitzes. Der Hauptmeier, ursprünglich der einzige Meier im Dorf, war für die Organisation des Steueraufkommens für das Bremer Willehadi-Stephan-Stift verantwortlich. Der Hof spielte so eine zentrale Rolle in der Dorfgemeinschaft.
Die ursprüngliche Struktur des Hofes, auch als "Curtis" bezeichnet, prägt zudem noch heute das Dorfbild. Der benachbarte “Echterkamp” stammt von der Bezeichnung "Echteding", Ort einer historischen Gerichtsversammlung. Die heutige Hofansicht ist geprägt von einer Reihe historischer Gebäude, dem sogenannten “Martfelder Scheunenmuseum”. Auf der rechten Seite befinden sich eine typische Heuscheune des 18.Jahrhunderts, eine Längsdurchfahrt-Scheune aus dem Jahr 1730, ein Pferdestall von 1714 und ein großer Schweinestall aus der frühen Industriezeit um 1900.
Auf der linken Seite, zur Kirche hin, steht eine 28 Meter lange Scheune mit einem aufwändigen Schmuckgiebel, errichtet 1936 errichtet wurde. Weitere ursprüngliche Gebäude, wie ein 34 Meter langes Vierständer-Hallenhaus, ein Waschhaus, Speicher und Backhaus, gehörten ebenfalls zum Hof, während eine Bleicherhütte bis heute erhalten geblieben ist.