11 Architektur im Ortskern
Der große Brand von 1881 markierte einen Wendepunkt in der Architektur von Martfeld. Viele der alten Fachwerkhäuser mit Reetdächern wurden zerstört, und an ihrer Stelle entstanden neue Backsteingebäude. Diese Neubauten folgten einem einheitlichen architektonischen Stil, der bis heute an Gebäuden wie jenen an der Ecke Hoyaer Straße/Kirchstraße und Zur Maase zu erkennen ist.
Die neue Bauweise war stark von der Nienburger Bauschule beeinflusst. Sie ersetzte das traditionelle Fachwerk mit großen Dielen und Ställen an den Seiten durch solide Backsteinstrukturen. Diese neuen Häuser boten einen höheren Wohnkomfort mit rauchfreien Räumen, Schornsteinen und beheizbaren Zimmern, was sie deutlich komfortabler machte als die alten Rauchhäuser mit offenen Feuerstellen.
Die einheitliche Architektur, die nach dem Brand entstand, prägt das Erscheinungsbild des Ortes bis heute. Viele der nicht vom Brand betroffenen Einwohner schauten sicherlich mit Neid auf die neuen, modernen Häuser, die ein bequemeres und sichereres Wohnen ermöglichten. Diese architektonische Transformation ist ein wichtiges Kapitel in der Geschichte Martfelds und spiegelt den Übergang zu einer neuen Ära wider.